Mouriès, auf Griffsuche in Südfrankreich

Heutzutage ist Mouriès wohl nicht mehr so bekannt unter den Kletterern. In Anbetracht der doch geringen Wandsteilheit und der bescheidenen Griffgrössen erstaunt dies nicht. Wenn man sich aber ein wenig schlau macht, erfährt man schnell, dass hier anfangs der 1980-er Jahre die Kletterelite sich gegenseitig hochpushte (google doch mal "Magie blanche 8b+ ").

Mouriès liegt wunderschön gelegen im Naturpark les Alpilles, eingeklemmt zwischen den Städten Avignon, Aix-en-Provence und Arles. Geklettert wird hier an einem über einen Kilometer langen Felsriegel, der wie eine Haifischflosse aus der Landschaft ragt. Die Kletterei ist durchwegs plattig, wobei entweder auf der Nordseite (am meisten Routen) oder auf der Südseite geklettert wird. Henkel findet man in diesen Platten keine, dafür aber Fingerlöcher, Leisten und oft sehr kleine Tritte. Was man in Mouriès braucht, sind eine Portion Fingerkraft und ein präzises Antreten. Auch sollte man sich anfangs nicht entmutigen lassen, wenn man anfangs nicht gerade brilliert. Auf der Nordseite ist der Wandfuss überall sehr flach, so dass mancherorts auch Fussball gespielt werden könnte. Mir hat das Gebiet sehr gefallen. Mouriès liegt unweit anderer Klettergebiete wie Orgon oder Buoux. Auch nicht entgehen sollte man sich das pittoreske Dörfchen St Rémy de Provence.